Ho Chi Minh Stadt (Saigon) erleben


Ho Chi Minh Stadt, das frühere Saigon, ist Vietnams größte Metropole – hier tobt das Leben zwischen Tradition und Moderne. Auf charmante Weise chaotisch, bunt und vielseitig begrüßt euch die Stadt im Süden von Vietnam.

Überblick zu Ho Chi Minh Stadt

Wusstet ihr schon, dass Vietnams Hauptstadt Hanoi nur die zweitgrößte Metropole des Landes ist? Platz 1 geht an Ho Chi Minh Stadt, auch unter dem Namen Saigon bekannt. Trotzdem wird diese bei Reisen nach Vietnam häufig übersehen und gilt nicht gerade als eine typische Sehenswürdigkeit. Das ist schade, denn Ho Chi Minh City hat einiges zu bieten! Eine Kernstadt und zahlreiche umliegende Siedlungen machen die Region aus. Bis zum Jahr 1975 war sie außerdem Vietnams Hauptstadt, weshalb ihr wahrscheinlich schon einmal von ihr gehört habt.

Abendliches Saigon mit Blumenmarkt am Wasser
Abendliches Saigon mit Blumenmarkt am Wasser

Lange Zeit vor ihrer Entwicklung zur Metropole begann alles ganz klein: Wahrscheinlich war zwischen dem 1. und 6. Jahrhundert n. Chr. auf dem Gebiet der heutigen Stadt nicht mehr als ein Fischerdorf. Heute ist von diesem wohl einst beschaulichen Ambiente nicht mehr viel zu spüren – in Ho Chi Minh Stadt ist immer etwas los! Ihren aktuellen Namen verdankt sie übrigens dem ehemaligen Staatspräsidenten Ho Chi Minh; der wäre vermutlich davon gar nicht begeistert gewesen, galt er doch als zurückhaltend und bescheiden. Trotz der Ehre dieser Namensgebung, die im Jahr 1976 erfolgte, ist der Name Saigon noch immer geläufig. So ist beispielsweise das Flughafenkürzel nach wie vor “SGN” und im Prinzip könnt ihr euch aussuchen, wie ihr die Stadt nennen möchtet.

Sehenswürdigkeiten in Ho Chi Minh Stadt

Ob bei einer Rundreise durch Vietnam oder bei einem gezielten Urlaub in Ho Chi Minh Stadt: Einige Sehenswürdigkeiten solltet ihr euch nicht entgehen lassen. Darunter sind sowohl moderne Wolkenkratzer als auch historische Gebäude und Museen. Ebenfalls zählt ein vielseitiger Markt zu den Dingen, die ihr während eurer Reise besucht haben solltet.

Landmark 81

Mit einer Höhe von mehr als 461 Metern ist der Landmark 81 seit 2017 das höchste Gebäude in ganz Vietnam und weltweit auf Platz 14. Damit löste der Wolkenkratzer den in Hanoi befindlichen Keangnam Landmark Tower ab, der immerhin mit einer Höhe von 336 Metern beeindrucken kann. Im Landmark 81 befinden sich unter anderem ein Einkaufszentrum, ein Kino und verschiedene Restaurants. Geplant ist außerdem ein Hotel. Vom Skydeck aus schweifen eure Blicke über den Fluss Saigon und die City hinweg – aber nur für Schwindelfreie!

Der imposante Wolkenkratzer Landmark 81
Der imposante Wolkenkratzer Landmark 81

Bitexco Financial Tower

Das zweithöchste Gebäude in Ho Chi Minh City ist der Bitexco Financial Tower, der im Vergleich zum Landmark 81 fast schon wie ein Zwerg wirkt. Er misst “nur” rund 265 Meter und trug bis 2011 den Titel des höchsten Gebäudes in Vietnam. Auch hier gibt es ein Skydeck, das herrliche Aussichten über die Stadt verspricht. Wollt ihr den Eintrittspreis sparen, könnt ihr auch von den Cafés im 50. bis zum 52. Stock aus die Panoramablicke über Ho Chi Minh Stadt genießen und zeitgleich die leckere, lokale Küche ausprobieren.

Wiedervereinigungspalast

Eine der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten in Saigon ist der Wiedervereinigungspalast, der auch den Namen “Independence Palace” trägt. Im Inneren befinden sich mit alten Möbeln ausgestattete Räume, die als Museum besichtigt werden können. Weiterhin gibt es Veranstaltungsräume, in denen noch heute Regierungstreffen stattfinden. Ebenso gehört eine Bunkeranlage zum Palast.

Jade Emperor Pagoda

Dieser taoistische Tempel in Ho Chi Minh City beeindruckt von innen und außen: Im Außenbereich wartet ein malerisches, von Schildkröten besiedeltes Becken und exotische Bepflanzung, im Inneren ziehen buddhistische Statuen und Schreine alle Blicke auf sich. Zwar hat die äußerlich rot gestaltete Jade Emperor Pagoda allgemein viele Besucher, dennoch sorgt das ganze Ambiente an diesem Ort für einen entspannenden Aufenthalt.

Kathedrale Notre Dame

Eine römisch-katholische Kirche in Saigon klingt zunächst ungewöhnlich, doch sie gehört zu den sichtbaren Einflüssen französischer Kolonialisten. Das 1880 fertiggestellte Bauwerk ist auch als Basilika der Unbefleckten Empfängnis bekannt. Heute ist die Kathedrale beliebtes Fotomotiv für viele Besucher, denn ihre roten Backsteine und Dachziegel heben sich stark von der Umgebung ab.

Kathedrale Notre Dame von Saigon
Kathedrale Notre Dame von Saigon

Postamt

Das örtliche, noch immer in Betrieb befindliche Postamt von Saigon ist nicht nur eure Anlaufstelle, wenn ihr Post zu euren Lieben nach Hause schicken wollt: Auch befindet sich hier ein riesiges Abbild des namensgebenden Präsidenten der Stadt. Das imposante Foto wird wahrscheinlich auf der Liste der am meisten fotografierten Dinge in Saigon ganz oben rangieren. Im Postamt gibt es außerdem ein kleines Souvenirgeschäft. Das Gebäude ist im eleganten Kolonialstil gehalten und beruht auf einem Entwurf Gustave Eiffels.

Ben Thanh Market

Der Ben Thanh Market zählt ebenfalls zu den Must-sees in Ho Chi Minh City. Die Markthalle wird euch unweigerlich in Einkaufslaune versetzen: Es gibt hier wirklich kaum etwas, das es nicht gibt – und das Angebot orientiert sich stark an den Wünschen der Urlauber. Möchtet ihr beispielsweise traditionellen vietnamesischen Kaffee, frische Lebensmittel oder kunsthandwerkliche Souvenirs kaufen? In all diesen Bereichen solltet ihr auf dem Ben Thanh Market fündig werden. Und auch lange nach Ladenschluss ist der Spaß noch nicht vorbei: In der Markthalle schließen die Geschäfte zwar um 18 Uhr, doch dann geht der Nachtmarkt draußen weiter. Gerade bei der spektakulären Nachtbeleuchtung ist das ein Highlight für sich!

Bunte Souvenirs auf dem Ben Thanh Markt
Bunte Souvenirs auf dem Ben Thanh Markt

Viertel Chinatown

Ho Chi Minh City gilt allgemein als sehr lebendig und ein bisschen verrückt. Wenn ihr bereits auf dem Ben Thanh Market wart, wisst ihr genau, was das bedeutet. Noch mehr Trubel als nahe der typischen Sehenswürdigkeiten findet ihr aber an einem weiteren Ort: in Chinatown. Erlebt das quirlige Flair auf dem Binh Tay Market und feilscht mit den Händlern wie schon auf dem Ben Thanh Market um die Wette. Oder besucht den besinnlichen Thien-Hau-Tempel, der euch schon von Weitem mit dem herrlichen Duft nach Räucherstäbchen empfängt. Der Vorteil: Hier sind viele Einheimische anzutreffen. Daher gilt Chinatown als kleiner Geheimtipp.

Kultur in Saigon

Wollt ihr euren Wissensdurst rund um die Geschichte der Stadt oder des Landes stillen – oder vor Ort die kulturelle Vielfalt von Vietnam genießen? Auch das ist in Ho Chi Minh Stadt natürlich möglich. Besucht die Museen oder das Stadttheater, um mehr über Vietnam zu erfahren.

Ho Chi Minh City Museum

Das Ho Chi Minh City Museum berichtet eindrucksvoll über die Vergangenheit der Stadt. Ausgestellt werden Dokumente, historische Gegenstände, Kleidung und Artefakte sowie Fotografien. Auch wird der Kampf der Einheimischen gegen die US-amerikanische und französische Kolonialmacht noch einmal in Form von diversen Ausstellungsstücken beleuchtet. Das Museum befindet sich in einem ehemaligen Zollverwaltungssitz der Stadt.

Ho Chi Minh City Museum
Ho Chi Minh City Museum

War Remnants Museum

Im Fokus dieses Museums steht die Geschichte rund um den Vietnamkrieg. Übersetzt bedeutet sein Name so viel wie “Kriegsopfermuseum”. Durch anschauliche Fotos und Erläuterungen sowie Fahrzeuge, die sich vor dem Museumsgebäude befinden, könnt ihr den Krieg und dessen Auswirkungen nachempfinden. Ihr müsst euch aber vorab natürlich darüber im Klaren sein, dass die gezeigten Ereignisse und Erklärungen schwer zu verdauen sein können.

Saigon Opera House

Das Theater von Ho Chi Minh Stadt wurde Ende des 19. Jahrhunderts eröffnet und bietet ein breites Unterhaltungsprogramm von Theateraufführungen über informative Präsentationen bis hin zu traditionellen Tänzen. Früher befand sich darin zeitweise die Nationalversammlung. Gerade die bunten, vietnamesischen Tänze locken Zuschauer aus aller Welt in das Stadttheater, denn das Zuschauen macht auch ohne Sprachkenntnisse großen Spaß.

Binh Quoi Cultural Village

Ein abwechslungsreiches Programm findet ihr auch im Binh Quoi Cultural Village. Freut euch hier auf die Möglichkeit, bei folkloristischen Musikdarbietungen zuzusehen oder ein Wasserpuppentheater live mitzuerleben. Ihr könnt außerdem auch im Village den Einheimischen bei ihren vielseitigen Tanzdarbietungen beiwohnen.

Ausflugsziele nahe Ho Chi Minh City

Die Metropole Ho Chi Minh City wird wahrscheinlich mit all ihren Sehenswürdigkeiten schon einige Stunden bis Tage eures Urlaubs füllen können. Doch wenn trotzdem noch Zeit bleibt oder ihr sowieso gern das Umland erkunden möchtet, haben wir zwei empfehlenswerte Ausflugstipps in der Nähe für euch.

Cu Chi Tunnel

Die Cu Chi Tunnel umschreiben ein Tunnelsystem, das ursprünglich 200 Kilometer maß und in Zeiten des Vietnamkrieges den Einheimischen und ihren wertvollen Gütern Schutz bieten sollte. In den Tunneln verbargen sich außerdem Büros und Schulen, damit das Arbeits- und Bildungssystem nicht während der Kriegszeiten leiden musste. Heute sind noch rund 90 Meter für Urlauber begehbar: Diese könnt ihr besichtigen, wenn ihr die etwa 70 Kilometer Anreise von Ho Chi Minh Stadt auf euch nehmt. Sofern ihr nicht an Platzangst leidet, lohnt es sich – und ihr könnt direkt von der Stadt aus an organisierten Fahrten zu den Tunneln teilnehmen.

Mekong Delta

Es zählt zu den gern erwähnten Sehenswürdigkeiten in Vietnam und befindet sich knapp 200 Kilometer von Ho Chi Minh Stadt entfernt: das ein Wasserlabyrinth darstellende Mekong Delta. Eingebettet in eine paradiesische Landschaft, die von Reisfeldern und Mangroven geprägt wird, kommt ihr in den Genuss von schwimmenden Märkten und Bootsfahrten durch die Natur. Ihr könnt das Delta direkt von Saigon aus erreichen, wenn ihr beispielsweise an einer speziellen Busfahrt dorthin teilnehmt. Dann beginnt der Ausflug früh morgens und am Abend kehrt ihr – passend zum Start des Nachtlebens – in die Metropole zurück.

Bootstour im Mekong Delta
Bootstour im Mekong Delta

Reise-Infos für Ho Chi Minh City

Saigon hat jetzt schon euer Herz im Sturm erobert? Dann wird es Zeit, es auch live zu erleben. Vorab geben wir euch aber noch ein paar Tipps mit auf den Weg, die euren Urlaub hoffentlich perfekt machen.

Beste Reisezeit

Ho Chi Minh City liegt im Süden Vietnams – und dort herrscht zwischen November und Januar die Trockenzeit. Das bedeutet, dass Reisende zu diesem Zeitpunkt wahrscheinlich durch plötzliche starke Regenfälle verschont bleiben sollten. Dennoch sind Tagestemperaturen von 28 °C bis 30 °C üblich. Gleichzeitig werdet ihr zu diesem Zeitpunkt, der in Vietnam als “kühle Jahreszeit” bezeichnet wird, von allzu hoher Luftfeuchtigkeit verschont. Ideal für eine ausgiebige Sightseeingtour, ohne ins Schwitzen zu kommen!

Dokumente für die Einreise

Ihr benötigt einen Reisepass, wenn ihr maximal 15 Tage in Ho Chi Minh City oder Vietnam generell bleiben möchtet. Darüberhinaus gehende Aufenthalte bedingen ein Visum, das ihr vorm Urlaub beantragen müsst.

Währung

Die Währung in Vietnam und somit auch in Ho Chi Minh Stadt ist Dong, wobei ein Dong rund 0,000039 Euro entspricht. Daher sind vermeintlich hohe Preise in Wirklichkeit eher ein Schnäppchen. In internationalen Hotels ist es mitunter auch möglich, dass ihr in Dollar bezahlen könnt. Habt ihr also noch ein paar US-Dollar aus dem letzten Urlaub in den Vereinigten Staaten übrig, könnt ihr in Ho Chi Minh Stadt euer Glück damit versuchen.

Anreise und Fortbewegung

Von Frankfurt gibt es Nonstop-Flüge nach Ho Chi Minh City, vom Flughafen bringen euch Taxis in die Stadt. Innerhalb von Saigon könnt ihr euch an einem geliehenen Motorrad oder Roller versuchen, wenn ihr euch traut – denn auf den Straßen herrscht aus europäischer Sicht ständig Chaos! Scheinbar gibt es keine Regeln und ein internationaler Führerschein ist für die Fahrt mit dem motorisierten Roller nicht notwendig.

Sprache und Verständigung

Die Amtssprache Vietnamesisch müsst ihr für euren Urlaub nicht lernen, denn rund um die beliebten Gegenden solltet ihr auch mit Englisch weiterkommen. Weiterhin könnt ihr mit etwas Geschick die Bezeichnungen und Schilder lesen, denn das vietnamesische Alphabet beruht in sehr veränderter Form auf unserem. Und wenn ihr mal nicht weiter wisst und auch Englisch nicht hilft: Ein freundliches Lächeln wirkt manchmal schon Wunder!

Hotels und Unterkünfte

Möchtet ihr während des Saigon-Urlaubs zentral wohnen, wählt am besten eine Unterkunft im Distrikt 1. Dieses liegt zentral, beherbergt die meisten Sehenswürdigkeiten und verfügt trotzdem je nach genauer Lage über ruhige Hotels. Die Hotels in Ho Chi Minh Stadt bewegen sich in fast allen Preisklassen. Wünscht ihr euch eine günstige Unterkunft, könnt ihr es mit einem der vielen Hostels versuchen. Mehr Luxus gibt es in der Gegend rund um das Opernhaus. Auch nahe dem berühmten Markt haben sich zahlreiche Hotels angesiedelt. Und wenn ihr die Traditionen Vietnams quasi aus erster Quelle kennenlernen möchtet, schaut nach kleineren Hotels. Vielleicht kommt ihr hier sogar in den Genuss traditioneller Speisen, die der Gastgeber für euch zubereitet?

Essen in Ho Chi Minh Stadt

Suppen und Reis sind die wohl am häufigsten anzutreffenden Gerichte in Ho Chi Minh Stadt. Das vietnamesische Nationalgericht Pho kann im Prinzip zu jeder Tageszeit gegessen werden: Es handelt sich dabei um eine exotische Reisnudel-Fleisch-Suppe mit verschiedenen Gemüsesorten und Gewürzen. Probiert außerdem die sogenannten Sommerrollen: Das sind Frühlingsrollen, die nicht frittiert wurden. Ebenso ist das vietnamesische Sandwich Banh Mi in all seinen Facetten empfehlenswert. Auf den Märkten kommt ihr weiterhin problemlos in den Genuss von frischem Obst.

Hier werden Banh Mi Sandwiches zubereitet
Hier werden Banh Mi Sandwiches zubereitet
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